Die
ganzjährigen, immergrünen Begleitern unserer Küchen
Rosmarin
Auch hier kann auf eine ganze Reihe verschiedener Sorten zurückgegriffen
werden. Für die winterfesten Rosmarinarten sollte im Garten, auf der
Terrasse oder dem Balkon ein Standort ausgesucht werden, der nicht von der
Wintersonne beschienen wird. Dieses Kräutlein mag es wirklich kalt und
schattig. Es verfeinert uns Fleisch, Geflügel, mitunter auch Fisch und
ist unverzichtbar in kräftigen Soßen.
Bergbohnenkraut
Hier werden wir sogar mit einem stärkeren und feineren Aroma als bei der
einjährigen Sorte verwöhnt. Ganze Zweige können mitgekocht oder zum
Grillgut gegeben werden. Selbst im Winter kann man sich der hellgrünen
Triebspitzen bedienen.
Lorbeer
Lorbeer und winterfest? Kaum jemand gibt dieser Pflanze die Chance dem
Winter zu trotzen. Aber sie tut es. Immergrün wächst der Strauch
langsam, ist dafür äußerst langlebig. Nach 1-2 Jahren Wachstum sind die
Blätter dann als Gewürz zu verwenden, frisch oder getrocknet. Was wären
Kohlgerichte ohne die Beigabe von Lorbeerblättern? Marinaden, Käse,
Suppen, große Braten, die Liste lässt sich lange fortsetzen.
Lavendel
Fast alle Lavendelarten sind im Freien sehr gut über den Winter zu
bekommen. Zum Würzen die Blätter sparsam verwenden. Selbst vertrocknete
Blütenstände können in Süßspeisen und Kräutertees noch ihr typisches
Aroma entwickeln.
Salbei
Es fällt schwer, aus der großen, winterharten Salbeifamilie die richtige
Sorte für sich zu finden. Empfehlenswert wäre der Zwergsalbei, da er mit
seinem gedrungenen Wuchs wenig Platz auf dem Balkon oder der Terrasse
beansprucht. Er zeichnet sich durch ein feines und gutes Aroma aus. Sollte
jedoch, wie alle Salbeiarten, mit Vorsicht eingesetzt werden, da er eine
große Würzkraft vorweist. Verwendung findet Salbei bei Gerichten mit
Fleisch, Fisch, hier speziell bei Aal-Gerichten, Lamm, deftige Eintöpfe,
Käse.
Tripmadam
Zur Familie der Dickblattgewächse gehörend, können die fleischigen,
zarten Blätter als Salatzugabe dienen. Sie sind geschmacksneutral, jedoch
vitaminhaltig und mineralstoffreich. Als unkompliziert zu haltende Pflanze
ist sie mit fast jedem Standort zufrieden, auch ist ihr Lichtbedarf
gering.
Thymian
Die große Thymian-Familie macht es uns schwer, das richtige Pflänzchen
zu finden. Der Gartenthymian besticht durch sein würziges Aroma.
Zitronenthymian gibt den Speisen eine leichte Zitronennote. Vielleicht
darf es beides sein? Die immergrünen Gartenthymiane lassen sich auch bei
Schnee ernten und sind in der mediterranen Küche nicht wegzudenken bei
Gerichten mit Tomaten, Kartoffeln, Kürbis, Auberginen, Paprika. Bei Geflügel,
Fisch, Fruchtsalat kann Zitronenthymian zum Einsatz kommen.
Ysop
Einen Sonnenplatz benötigt dieser Lippenblütler und dankt es uns mit
wintergrünen Blättern, die in geringen Mengen fetten Speisen, Hülsenfrüchten,
deftigen Kartoffelsuppen beigefügt werden können. Verwendung findet
dieses Würzkraut aber auch in der süßen Küche, so z. B. in
Aprikosenkuchen oder in Quarkspeisen.
Kräuter
im Winter
In unseren Küchen
sind Kräuter mit all ihrer Vielfalt nicht mehr wegzudenken. Kräuter
lassen uns Speisen immer wieder anders erleben, bereiten durch die
Variantenvielfalt immer wieder neue Geschmackserlebnisse.
Im Sommer ist
ein kein Problem, frische Kräuter sind im Überfluss vorhanden. Im
Garten, auf dem Balkon, selbst auf der Fensterbank wachsen diese Köstlichkeiten
und verführen uns mit ihrem unbeschreiblichen Aroma zu immer neuen
Kochkreationen.
Rechtzeitig geerntet, können wir auch in der kalten Jahreszeit den Kräutergenuss
erleben.
Haltbarmachen für
den Winter
Große Verwendung findet dabei das Trocknen der Kräuter. In kleinen Bündeln
kopfüber an einem luftigen, trockenen und schattigen Ort aufgehängt,
beträgt die Trocknungszeit ca. drei Wochen. Schneller geht es im
Backofen. Hier werden die Kräuter auf einem mit Backpapier ausgelegten
Backrost ausgebreitet. Bei 35° wird den Kräutern ihre Feuchtigkeit
entzogen. Damit der Wasserdunst abziehen kann, die Backofentüre nicht
ganz verschließen. Hilfreich sind hier z. B. Topflappen, die in die
Ofenklappe eingeklemmt werden. Bei beiden Trocknungsarten sollten die Kräuter
„rascheltrocken“ werden. Zum Schutz vor Staub die getrockneten Kräuter
in Papiertüten geben. Erst bei Verwendung die Blätter ablösen. Die Kräuter
sind so rund ein Jahr haltbar.
Eine andere Methode in das Einfrieren der Kräuter. Hier muss im Gegensatz
zum Trocknen rasch gearbeitet werden. Die Kräuter werden nach dem Waschen
und Abtrocknen am besten mit dem Wiegemesser zerkleinert. Die zerhackten
Kräuter nun in einer dünnen Schicht auf ein mit Backpapier ausgelegtes
Backblech bringen und sofort in den Gefrierschrank legen. Hier darf keine
Zeit vergeudet werden. Mit den Funktionen „Superfrost“,
“Schockfrosten“ o.ä. wird schnelles Gefrieren garantiert. Das
Resultat dieser Methode ist ein rieselfähiges Gefriergut, das auch noch
gut portioniert werden kann. Die Haltbarkeit der Kräuter in
tiefgefrorenem Zustand liegt ungefähr bei neun Monaten.
Überwintern im
Haus
Natürlich kann man die Pflanzen vor dem ersten Frost ins Haus holen. An
einem hellen, sonnigen Fenster (Südfenster) sind aber trotzdem nur sehr mäßige
Wachstumserfolge zu erzielen. So benötigen z. B. schnell wachsende,
tropische Kräuter (Basilikum o. ä.) 15-16 Stunden einer speziellen
Lichtbestrahlung. Normale Glühbirnen eignen sich hierfür nicht. Ideal
ist ein wohltemperierter Wintergarten von höchstens 20°. Auch bei
optimalen Bedingungen gibt es keine Garantie, die Kräuter über die
Runden, sprich über den Winter, zu bekommen. Eingeschränktes
Lichtverhalten, Windstille und die trockene Zimmerluft überstehen die
meisten Kräuter über einen längeren Zeitraum nicht. Mit der
subtropischen Verwandtschaft dürften hier schon eher Erfolge erzielt
werden (Zitronengras, Lemonysop, Jamaikathymian usw.).
Überwintern
im Kräutergarten
Letztendlich gibt es auch noch die ganz (winter-)harten Gesellen. Diese Kräuter
überstehen, gut geschützt, selbst tiefste Wintertemperaturen. Allerdings
sind doch ein paar Vorkehrungen notwendig. Die Erde sollte mittels
Tannen-/Fichtenzweigen abgedeckt werden. Bei Topfpflanzen sollten die Töpfe
mit einer Noppenfolie oder Flies umwickelt werden.
Natürlich ist nicht jedes Kraut über Frost, Schnee und Sturm erfreut, so
dass sich die Auswahl stark einschränkt.